ZuKo-Wirtschaftsforum III.I.1
Bürokratie abbauen, digital durchstarten – Wird die neue Bundesregierung den Wirtschaftsstandort wieder stark machen?
ZuKo-Wirtschaftsforum III.I.1
Bürokratie abbauen, digital durchstarten – Wird die neue Bundesregierung den Wirtschaftsstandort wieder stark machen?
Deutschland gilt vielen Unternehmen als überreguliert und schwerfällig – mit langen Genehmigungsverfahren, komplexen Berichtspflichten und wachsenden bürokratischen Lasten. Die neue Bundesregierung kündigt nun eine umfassende Entlastungsagenda an: Bürokratieabbau und Digitalisierung sollen den Wirtschaftsstandort wieder stärken. Doch was ist von diesen Ankündigungen tatsächlich zu erwarten?
Kernpunkte des geplanten Sofortprogramms sind:
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die Abschaffung einzelner Betriebsbeauftragtenpflichten, der Bonpflicht und Entlastungen beim Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz
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die Reduktion von Statistikpflichten und Verwaltungsvorschriften des Bundes um 20 Prozent
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die Senkung der Bürokratiekosten für Unternehmen um 25 Prozent
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eine Entlastung beim Erfüllungsaufwand um mindestens 10 Milliarden Euro
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ein Gesetz gegen sogenanntes „Gold-Plating“ zur 1:1-Umsetzung von EU-Vorgaben
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die Einführung einer verschärften „One in, two out“-Regel zur Begrenzung neuer Belastungen
Zentrale Hebel zur Umsetzung sind digitale Instrumente wie:
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antragslose Verfahren und digitale Unternehmensgründungen innerhalb von 24 Stunden
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verpflichtende Bürgerkonten und die Einführung einer EUDI-Wallet
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ein digitales Bürokratieportal als zentrale Schnittstelle
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Praxischecks der Ministerien zur frühzeitigen Identifikation bürokratischer Hürden
Für eine wirksame Entlastung reicht technische Modernisierung allein jedoch nicht aus. Digitalisierung muss mit einem substantiellen Abbau von Regulierung und Bürokratie einhergehen. Entscheidend ist die Bereitschaft, staatliche Eingriffe tatsächlich zurückzunehmen – insbesondere dort, wo sie sich als wachstumshemmend oder unnötig erwiesen haben. Nur so kann die Verwaltung nicht nur effizienter, sondern auch wirtschaftsfreundlicher gestaltet werden.
Die Session bietet Raum für eine kritische Einordnung: Welche dieser Maßnahmen haben echtes Entlastungspotenzial? Wo bestehen Umsetzungsrisiken oder Zielkonflikte? Und wie lässt sich überprüfen, ob die versprochene Wirkung tatsächlich eintritt?
Ein besonderes Augenmerk gilt der Vorstellung der ]init[-Studie „Top 100 Wirtschaft 2.0“. Sie analysiert, wie weit zentrale digitale Verwaltungsleistungen für Unternehmen heute verfügbar sind – und entwirft ein realistisches Zielbild für eine moderne, wirtschaftsorientierte Verwaltung.